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U.S.A.

Deutsche Städte & Siedlungen

Yorkville, Stadtteil von New York



Uns liegt ein Zeitungsartikel aus dem Jahr 1963 vor, der über den Niedergang der deutschen Kultur im New Yorker Stadtteil Yorkville mit dem Titel "Liegt Yorkville wirklich im Sterben?" berichtet. Geschrieben wurde der Artikel von Uwe Siemon-Netto. Da auf den Text ein Urheberrechtsschutz liegt, veröffentlichen wir ihn hier nicht ganz, möchten aber die wichtigsten Informationen daraus zusammenfassen.

Die Informationen die wir nun auflisten, stammen aus diesem Artikel, weitere Informationen die wir gefunden haben, listen wir hier auch auf und kennzeichnen die Quellen entsprechend.

- Yorkville war Ende des 19. Jahrhundert "eine der größ´ten deutschen Städte auf amerikanischen Boden". Dort lebten eine halbe Million Deutsche. 1963 waren es nur noch 30.000.
[1] 

- Yorkville wurde auch als "Kleindeutschland" bezeichnet, in den U.S.A. auch als "Little Germany" oder "Dutchtown".
[2]

- Es gab dort Zeiten, bei denen an den Läden ein Schild angebracht wurde, dass dort auch englisch gesprochen wird, damit auch die englischsprechenden Amerikanern in den Genuss von deutscher Ware kommen können.
[1] 

- Am Ende des 2. Weltkrieges gab es in Yorkvill eine flächendeckende Entrüstung, als das erste chinesiche Restaurant dort eröffnet wurde. Man hat dies als "Vorboten des Unheils" erkannt, dass es mit dem deutschen Viertel endgültig zu Ende geht.
[1] 

- Hauptgründe des Niedergangs der deutschen Kultur in Yorkville waren die beiden Weltkriege
[1] und die damit zusammenhängende Hetze gegen Deutschland. Es begann aber auch schon 1904 mit der „General-Slocum“-Katastrophe, als ein Dampfer, voll besetzt mit mehrheitlich Personen aus der deutschen Gemeinschaft, untergegangen ist und 1021 Todesopfer gefordert hatte. Im Anschluss daran sind viele Deutsche aus der Gegend fortgezogen. [2]

- Der Autor des Zeitungsartikels hat eine Einkaufsszene aus der damaligen Zeit in seinem Bericht geschildert, als eine alte frau den Metzgerladen Ehmer in der 86. Straße, mitten in Yorkville, besucht. "Cut mir doch davon ein halb Pound, Joe", bittet sie dem Verkäufer in typischem Amerika-Deutsch. Dann bricht sie plötzlich in Tränen aus "Denk dir, Joe, mein Landlord hat mir heute den Lease gekündigt. Fünfzig Jahre habe ihc in meinem Apartment gelebt. Wo soll ich jetzt noch hinmoven?" [Landlord = Hausbesitzer, Lease = Mietvertrag, himoven = hinziehen]. Auf der Straße wird gerade ein neues Haus gebaut. "Unser Bwornstone wird abgerissen", bedauert sie. Weil die Mieten staatlich geregelt waren, haben sie zu dieser Zeit wenig profit gebracht und wurden mit Neubauten ersetzt, wo diese Regelungen nicht mehr gegolten haben. Im Artikel wird erwähnt, dass die Deutschen oft nach Brooklyn und New Jersey gezogen sind.
[1] 

- Als Yorkville noch ein deutsches Viertel war, gab es ein "Cafè Hindenburg", eine "Kleine Konditorei", auch schon die eben erwähnte Metzgerei "Eehmer" oder das Geschäft "Schaller und Weber". Auch Vereine gab es dort reichlich, auch noch in den frühen 60er Jahren, z.B. der MGV "Liederkranz", der "Turnverein" sowie Kegel- und Fußballklubs.
[1] Bis heute gebleiben ist die berühmte Steuben-Parade. [2] Im Artikel werden damalige Bewohner erwähnt, die erzählen, dass die Iren bei der Sankt-Patricks-Parade einen grünen Strich auf die Straße malen. Die deutschen wollten einen blauen Strich bei der Steuben-Parade auf die Straße malen, weil Blau, so meinten sie, sei eine deutsche Farbe. Der Bürgermeister Wagner (der dmalas im "Karl-Schurz-Park" wohnte), erlaubte, dass deu Deutschen eine blaue Folie auf die Straße kleben durften. [1]

Haben Sie auch Informatioen und Material zur deutschen Kultur in Yorkville?
Wir freuen uns von Ihnen zu hören!


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Quellen: [1] "Liegt Yorkville wirklich im Sterben" (Zeitungsausschnitt, Lagernd im Archiv Sebastian Kuboth) [2] Wikipedia